Zu Gast im Studio bis Jung & naiv: Carla Hinrichs, Klimaschutzaktivistin und Sprecherin des Klimabündnisses Letzte Generation, genannt: Klima-Kleberin. Eigentlich Ex-Klimakleberin, weil die Bewegung ihre Strategie reflektiert und neu kontextualisiert hat. Damit schlagen sie als Bewegung ein neues Kapitel auf.
Apokalyptische Zeiten brauchen sensible Menschen
Ein Gespräch über Carlas aktivistischen Werdegang, Kindheit und Jugend, ihre Politisierung mit Amnesty, Gerechtigkeitsgefühl und Anschluss an eine niedrigschwellige Bewegung mit 10 Prinzipen und 3 Forderungen bei „Extension Rebellion“. Bei den Demos von FFF war sie, aber ihr Ding war es nicht. Beide. Bewegungen machen widerständliche Handlungen (Schulstreik z.B. war ihr nicht möglich, Extinction macht Störung durch Unterbrechen des Straßenverkehrs; das passte sehr gut). „Ich war super brav. Ich hab ja auch Jura studiert!“
Ihr Jurastudium und wie es zur Gründung der Letzten Generation kam.
den Sinn des „Klimaklebens“ und Beschmutzen von Kunstwerken, Widerstand des Systems, Unterschied zu den Bauern- und Anti-DFL-Protesten, ziviler Widerstand und Ungehorsamkeit, ihre Kritik am Parteiensystem und der Plan der „Letzten Generation“ ins Europaparlament einzuziehen, Bürgerräte, Carlas Prozesse wegen „Nötigung“, die Durchsuchung ihrer Wohnung im Mai 2023 uvm. + Fragen der Zuschauer:innen via Hans. Fragen wie z. B. diese:
„Wo ist juristisch der Unterschied zwischen den Aktionen der „Klimakleber“ und den Straßenblockaden der Bauern? Sind auch unzählige Bauern wegen Nötigung angeklagt? In der Presse und der Sprache im politischen Raum wurden die Aktionen sehr unterschiedlich bewertet. Was aber krass ist, was die jeweiligen Motivationen waren. Die einen wollen das Klima und den Lebensraum für alle Menschen retten und die anderen wollen Geld (Subventionen behalten).“
Eine sympathische, wache Studentin – mehr nicht?
Oder: „Ich finde Carlas Arbeit extrem beeindruckend. Man muss natürlich nicht mit jeder Protestform mitgehen, geschweige denn mit jeder individuellen Protestaktion. Aber es ist unglaublich bewegend zu sehen, wie stark sich viele Menschen persönlich in unsere Demokratie einbringen. Am Ende des Tages ist Carla eine junge Frau/Studentin, die mit Mitte 20 erstaunlich viel auf sich nimmt. Und sich dann auch noch – natürlich auch auf Grund ihrer öffentlichen Position – zusätzlich für so viel rechtfertigen muss. Gegenüber der Zivilgesellschaft. Den Medien. Dem Staat. Für alles gerade stehen soll. Für alles perfekte Lösungen liefern soll. Dabei wünschte ich mir, dass sich nur wenige Millionen Menschen halb so stark engagieren würden… Wir würden sehr schnell in einem Land leben, das die Klimakrise sehr ernst nimmt. Gerade die persönlichen Konsequenzen für ihr Leben, haben mich während Carlas Schilderungen sehr bewegt. Ich glaube, die persönlichen Risiken und Opfer rütteln manchmal Menschen noch mehr auf, als so mancher Protest selber. Man muss bemerken, dass hier eine Schieflage besteht zwischen dem Protest der LG und dem Verhalten der Mächtigen, die ungestraft weiter die Klimakrise befeuern dürfen. Sollten sich an diesem Punkt nicht endlich Konzerne und Politik erklären müssen? Vielen Dank an Carla! Ein wirklich sehr sympathisches Gespräch!“ 💚
Eine spontane Reaktion: Super Folge und ich hab sehr viel Respekt vor Carla.❤ Carla scheint eine sehr sympathische, kluge, starke und liebe Frau zu sein… Hochachtung, einfach nur Hochachtung ❤
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Nachdem in diesem Format ziemlich viel Raum gegeben wird, sich zu zeigen, die Hintergründe zu beleuchten, alle Warum-Fragen abzuarbeiten, erschließt sich die Person und Motivation und der Sinn ihres persönlichen Narrativs. Es ist also wichtig, diesen Raum zu bekommen im öffentlichen Diskurs, nicht nur kurze „Headlines“ in Talkshows, wo nicht wirklich zugehört wird.